Eine neue Software lässt der Seafood Service der Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH in seinen drei Fachbereichen Fischhandel, Tiefkühllagerung und Produktion installieren. Die Software WinAB Food von Brückner Systemhaus führt zu erheblicher Zeiteinsparung und Arbeitserleichterung. Gerade im Fischhandel berücksichtigt WinAB Food die Notwendigkeit, Vorgänge im Nachhinein zu ändern.
Seit Jahren hatte die FMH den Umstieg auf eine neue Software geplant. „Wir hatten im Seafood-Service in den verschiedenen Fachbereichen – Fischhandel, Tiefkühllagerung und Produktion – drei verschiedene Programme auf DOS-Ebene AS/400, so dass sich neue Mitarbeiter in mehrere Programme einarbeiten mussten“, schildert Anke Kühn, Projektleiterin für die IT-Umstellung, die bisherige defizitäre Situation. Aus mehreren in den Blick genommenen Software- Schmieden habe sich die FMH schließlich für Brück- ner, Systemhaus für Datentechnik im holsteinischen Pinneberg, entschieden: „Für uns war ganz wichtig, dass sie Referenzen in der Fischwirtschaft haben. Die waren alle sehr zufrieden, auch was Call- und Service-Aspekte anbelangt. Und unsere Gespräche mit Brückner waren unglaublich konstruktiv.“
Ihr Kollege Oliver Schulz, Leiter Fischhandel bei der FMH, ist der erste, der seit Januar diesen Jahres mit der neuen Software WinAB Food von Brückner Systemhaus arbeitet. „Es ist schwer, mich von neuen Programmen zu begeistern, doch ich bin ganz angetan“, lobt Schulz die Software. Ein zentraler Unterschied bei seinem Frischfischhandel: die Ware wird nicht auf Lager genommen und dann abverkauft, sondern vorab verkauft, bevor sie überhaupt in Hamburg eingetroffen ist. Der Vorteil des neuen Programms: „Wir können im Nachhinein ganz viel ändern.“ Kommt nachträglich Ware dazu oder fällt Ware weg, weil sie schlecht war oder nicht geliefert wurde, kann problemlos zu- und abgebucht werden. Bedarfe der Kunden, die bislang händisch auf Zetteln notiert wurden, können sofort im System erfasst wer- den. Auftragsbestätigungen, die bislang umständlich gedruckt, gefaxt, gescannt wurden, gehen direkt aus dem System raus. Das auf der Rechnung errechnete Gesamtgewicht wurde zuvor aufwendig manuell addiert – das geschieht jetzt auf Knopfdruck. Auf Kundenwunsch führt die Rechnung nicht nur Gewicht und Preis, sondern auch die Kistenzahl auf, um dem Kunden die Kontrolle bei Anlieferung zu erleichtern.
Auch die Arbeit aus dem Homeoffice in Corona-Zeiten wäre für Oliver Schulz mit dem alten IT-System nicht denkbar gewesen. „Wir waren in der glücklichen Lage, dass wir die neue Brückner-Software am 1. Januar vor Corona eingeführt und schon Probezeit hatten. Das hat das Jahr auch ein bisschen gerettet“, meint der Fischhändler. Eine Herausforderung während der Arbeit von zuhause waren Reklamationen: hier fotografierte der vor Ort verbliebene Mitarbeiter die Ware von vielen Seiten und schickte die Bilder ins Homeoffice.
Zum 1. Januar 2021 soll die Software für die Tiefkühllagerung starten. Wo derzeit noch die Partienummer auf Partiekarten gedruckt wird, die an die Palette getackert werden, kommt demnächst der Barcode- Scanner zum Einsatz. Für den Bereich Produktion müsse das Systemhaus neu programmieren. „Doch die Herren Philipp Emmelheinz, Abteilungsleiter Software bei Brückner, und Timo Stockdreher, Vertrieb, sind sehr euphorisch, sich mit diesen Prozessen auseinanderzusetzen“, schildert Kühn ihren Eindruck von dem IT-Partner.
Alle drei Betriebsbereiche erhalten eine Oberfläche, unterschieden nur durch eine jeweils andere Hintergrundfarbe. In Zukunft können die Kollegen Aufgaben aus anderen Bereichen übernehmen. „Wenn ich eine Palette im Kühlhaus freistellen sollte, müsste ich im Augenblick sogar den PC wechseln und ein völlig neues Programm bedienen – was ich noch nie gemacht habe, weil es nicht meine Aufgabe war. In Zukunft könnte ich eine Palette auslagern, wenn der Kollege mal nicht am Platz ist, oder in der Verarbeitung einen Auftrag entgegennehmen.“ So ist demnächst jeder FMH-Mitarbeiter flexibler einsetzbar. Anke Kühn ist auch daran gelegen, dem- nächst möglichst papierlos, nur mit Notebook oder Tablet zu arbeiten und insbesondere die für die IFS- Zertifizierung erforderlichen Protokolle für das Qualitätsmanagement zu reduzieren. Erfreulich seien schließlich auch die „angemessenen“ Kosten für die neue Software, meint die Projektleiterin. Sie bewegten sich nicht im sechsstelligen Bereich.